Assistenzhunde By My Side e.V.

Wahre Helden auf vier Pfoten: Assistenzhunde öffnen Türen, heben Gegenstände auf, geben Sicherheit in unsicheren Momenten und bieten im oftmals schwierigen Alltag eine emotionale Unterstützung.

Der Verein Assistenzhunde By My Side stellt Menschen mit unterschiedlichsten Formen der Beeinträchtigung einen professionell ausgebildeten Helfer auf vier Pfoten zur Seite, der sie bei alltäglichen Dingen unterstützt und so für mehr Selbstständigkeit und Selbstvertrauen sorgt. Die Gründerinnen des Vereins, Angelika Evans und Heike Rohm, sind zwei Hundetrainerinnen mit zusammen über 50 Jahren Erfahrung im Umgang mit Hunden und Mensch-Hund-Teams in unterschiedlichen Bereichen. Sie sind darin geschult, bereits im frühen Stadium eines Hundelebens zu erkennen, welche Welpen körperlich gesund, wesensfest und in ihren Anlagen dazu geeignet sind, später als Assistenzhunde ausgebildet zu werden. Ziel ist dabei immer, dass die Hunde möglichst lange und zuverlässig ihrem späteren Herrchen oder Frauchen im Alltag eine Hilfe und seelische Unterstützung sein können. Ist ein geeigneter Welpe gefunden, übernimmt Assistenzhunde By My Side e.V. nicht nur die Grundausbildung des Hundes, er kümmert sich auch um die Auswahl und das Training der Mensch-Hund-Teams.

Bei der Ausbildung der späteren Assistenzhunde spielen für den Verein vier Grundbausteine eine entscheidende Rolle: Aufmerksamkeit, Geduld, Respekt und Vertrauen.

Aufmerksamkeit bedeutet, dass man als Mensch lernt, den Hund zu „lesen“. Nur mit Sensibilität und Aufmerksamkeit für den Vierbeiner kann erwartet werden, dass der Hund ebenfalls aufmerksam beobachtet und bereit ist, mit seiner Besitzerin oder seinem Besitzer zusammenzuarbeiten.

Übung macht den Meister: Selbst ein angehender Assistenzhund beherrscht nach ein paar Übungen nicht alle Kommandos und Aufgaben. Es braucht Zeit, einen kleinschrittigen Trainingsaufbau, viele Wiederholungen in immer wieder neuen Kontexten und vor allem viel Geduld.

Respekt in der Assistenzhunde-Ausbildung bedeutet: die jeweilige Individualität eines Hundes anerkennen und respektieren. Jeder Hund bringt eigene Wesenszüge mit und jeder Hund hat wie jeder Mensch Stärken und Schwächen. Fehler gehören zum Lernen dazu. Wichtig ist es jedoch, das Training so zu gestalten, dass der Hund vor allem zu Beginn nicht allzu viel falsch machen kann. Erst wenn der Hund bereits in bestimmten Bereichen geschult ist, geht es darum, bewusst an Schwächen zu arbeiten, ohne dass der Hund dabei entmutigt wird.

Respekt bedeutet für die Gründerinnen des Vereins aber auch, dass sie als Trainerinnen und Hundeführerinnen im Mensch-Hund-Team die Führung übernehmen und so dem Hund Sicherheit und Geborgenheit geben, insbesondere auch in schwierigeren Situationen. Nur so entsteht Vertrauen zwischen Mensch und Hund. Der Hund lernt, dass er sich auf den Menschen verlassen kann und dadurch lässt sich eine sichere und belastbare Bindung zwischen ihnen aufbauen, auf der alles Weitere wachsen kann.

Assistenzhunde öffnen nicht nur Türen, sondern auch Herzen. Sie spüren, wenn es seinem Menschen nicht gut geht und sind stets zur Stelle, um Trost zu spenden. Sie sorgen dafür, dass sich ihre Besitzer*innen nie alleine fühlen und schenken ihnen das Vertrauen, trotz Beeinträchtigung das Leben in vollen Zügen zu genießen. Mit einem Assistenzhund an der Seite wird aus jeder Hürde eine machbare Herausforderung und aus jedem Tag eine Möglichkeit, gemeinsam Neues zu erleben. Dank der Teilnehmenden der Deutschen Postcode Lotterie in Nordrhein-Westfalen kann die Ausbildung weiterer Assistenzhunde mit insgesamt 30.000 Euro gefördert werden.

Fotorechte: Marion Thien