Artenschutz in Franken
Die Wilden Bienchen der thüringischen Rhön
Die DRK Kindertagesstätte "Grashüpfer" in Frankenheim liegt in der Hohen Rhön, im Drei-Länder-Eck Hessen, Thüringen und Bayern. Nicht nur die Kita-Kinder verbringen dort einen Großteil ihrer Zeit, auch die Wilden Bienchen der thüringischen Rhön sind hier heimisch. Über Wildbienen-Projekte in Corona-Zeiten haben wir mit Thomas Köhler von der Organisation Artenschutz in Franken gesprochen.
In Ihren "Wilde-Bienchen"-Projekten lernen Kita- und Grundschuldkinder, wie man wertvolle Insekten fördern und im besten Fall vor dem Aussterben bewahren kann. Was genau machen die Kinder? Die Kinder starten in der Regel mit der Ansaat spezieller Wildblumensamen in Pflanzbeeten, um hier die Nahrung der Wildbienen vorzuhalten. Ausgestattet mit projektbezogenen Umweltbildungstools beobachten sie dann über Wochen hinweg, wie die Tiere die Nahrung in die Wildbienenwand eintragen und hier ihre Eier ablegen. Dadurch können sie hautnah und völlig gefahrlos dabei sein, wenn sich ihre „Wilden Bienchen“ entwickeln und ausfliegen.
Zu Ihren Standorten gehört auch die Kita „Grashüpfer“ im thüringischen Frankenheim. Was ist das Besondere an den Wilde Bienchen der Rhön? Einen für uns ganz besonderen Reiz stellen Projekte dar, die wir länderübergreifend als sogenannte sich regional spiegelnde Projekteinheit abbilden können. Die Röhn als markantes Mittelgebirge verbindet die Bundesländer Bayern, Hessen und Thüringen. Mit Einrichtungen in allen drei Bundesländern implementieren wir hier ein zwar regional getrenntes, aber in sich geschlossenes Gesamtprojekt.
Sie unterstützen zahlreiche Wildbienen-Projekte in ganz Deutschland. Wie kommen die Initiativen an, wen erreichen Sie damit? Das in seiner Form in der gesamten Bundesrepublik wohl einzigartige Projekt stößt auf ein zunehmend breites und sehr erfolgreiches Echo. Wir erreichen damit nicht nur Abertausende von Kindern, sondern auch deren Eltern, und können damit einen Beitrag für die Erhaltung einer auch für den Menschen sehr wichtigen Akteure im Ökohaushalt leisten.
Welche Auswirkungen hatte die Corona-Krise auf Ihre Projekte? Corona ging auch an unseren Projekten nicht spurlos vorbei, da einige Zulieferer der speziellen Wildbienennistmodule diese Teile aufgrund unterbrochener Rohstofflieferketten von heute auf morgen nicht mehr zuliefern konnten. Damit hat sich die Umsetzung, vor allem die Installation der Wildbienenwände und Wildbienenstationen hier und da etwas verzögert.
Ihre Wildbienen-Projekte werden unter anderem von der Deutschen Postcode Lotterie unterstützt. Was konnten Sie dank dieser Förderung bislang umsetzen oder bewirken? Durch die Projektunterstützung, für die wir uns ganz herzlich auch im Namen aller unserer Projektpartner bei der Deutschen Postcode Lotterie bedanken, konnte es bislang gelingen, rund 25.000 Kinder unmittelbar und spielerisch mit dem mehr als wichtigen Thema in Verbindung zu bringen. Die Sensibilisierung der Jungen und Mädchen für den Artenschutz ist von großer Bedeutung. Die Kinder müssen bewusst erkennen, wie wertvoll die „Wilden Bienchen“ sind, wenn es darum geht, auch und gerade das Leben der Spezies Mensch nachhaltig zu sichern.