Tierhilfe Weiding

Junge Rehkitze ducken sich bei Gefahr ins hohe Gras, wo sie bestens vor Fressfeinden und leider auch vor großen landwirtschaftlichen Mähmaschinen getarnt sind – nicht aber vor Wärmebildkameras. Deshalb machen sich ehrenamtlich bei der Rehkitzrettung Landkreis Cham Engagierte in der frühsommerlichen Mähsaison mit Drohnen, Transportboxen und dicken Handschuhen ausgestattet auf, um die hilflosen Tiere außer Gefahr zu bringen.

Zuerst suchen Drohnenpiloten mit Wärmebildkameras frühmorgens die zu mähenden Wiesen ab. Haben sie Jungtiere gefunden, leiten sie Freiwillige zu den jeweiligen Stellen. Diese heben die Kitze in Transportboxen und bringen sie aus der Gefahrenzone – stets darauf bedacht, die Jungtiere nur mit Handschuhen und dicken Grasbüscheln zu berühren, damit keine menschlichen Gerüche an ihnen haften bleiben. Sobald die Wiese gemäht ist, werden die Kitze an ihre Fundorte zurück- und wieder mit den Muttertieren zusammengebracht. Ehrenamtliche, Jägerinnen und Jäger sowie die Landwirtinnen und -Wirte arbeiten dabei Hand in Hand.

Dank ihrer Teilnehmerinnen und Teilnehmer ermöglichte die Deutsche Postcode Lotterie der Rehkitzrettung Landkreis Cham den Erwerb einer zweiten Drohne. So können in der Mähsaison zwei Suchteams parallel arbeiten und viel größere Flächen nach versteckten Jungtieren absuchen. Durch die Bemühungen der Initiative, die tatkräftige Hilfe von Ehrenamtlichen sowie die verbesserte Ausrüstung werden jedes Jahr viele kleine Rehkitze aber auch Fasanenküken, Hasen- und Kaninchenbabys gerettet.