Anthony´s Afrika Charity
"Ruth Narh" Schule in Ghana
In vielen Regionen Afrikas ist die Not so groß, dass die Menschen ihre Heimat verlassen und sich auf eine lebensgefährliche Reise begeben, nur um endlich Europa zu erreichen. Anthony´s Afrika Charity möchte von Deutschland aus den Menschen – vor allem Kindern – in Ghana ein besseres Leben ermöglichen.
Der Verein aus Meerbusch bei Düsseldorf, gegründet von Sternekoch und Buchautor Anthony Sarpong, kümmert sich insbesondere um eine bessere Versorgung von Kindern in Ghana. Dazu gehören sauberes Wasser, ein Ausbau der ärztlichen Infrastruktur und vor allem mehr Bildungseinrichtungen, wie Kindergärten und Schulen. Für Sarpong sind dies die Eckpfeiler einer wirklichen Perspektive für die Menschen vor Ort. Unterstützt wird der Meerbuscher von Moderatorin Marijke Amado, die Sarpong mit einem Förderscheck überraschte.
Wir hatten die Gelegenheit ihm einige Fragen über sein Projekt zu stellen:
Wann und warum hast du Anthony´s Afrika Charity gegründet?
Sarpong: "Ich habe den Verein im Jahr 2020 gegründet. Wir sind also noch ein recht junger Verein. Der Grund war, dass die Flüchtlingsdebatte immer größer wurde und alle haben gefühlt mit dem Finger auf die Menschen aus Afrika gezeigt, die mit einem Boot über das Mittelmeer flüchten und sich in Europa ein besseres Leben erhoffen. Bei dieser Debatte wurde viel zu oft vergessen, dass Flucht keine Lösung ist. Die Leute kommen schließlich nicht hierher, weil hier ständig so tolles Wetter ist, sondern weil sie einfach keine Perspektive in ihrem Land sehen. Daraufhin habe ich dann den Verein gegründet mit dem Gedanken "Hilfe zur Selbsthilfe". Mir geht es darum, dass die Menschen vor Ort in ihrem Heimatland besser ausgebildet werden und durch Bildung die Chance auf eine bessere Zukunft haben."
Die Fördergelder fließen in das Projekt "Ruth Narh" Schule. Was genau geschieht dort?
Sarpong: "Wir haben vor, in meiner Heimatstadt Kumasi eine Mädchenschule zu bauen, weil es Mädchen bildungstechnisch viel schwieriger haben in Afrika als Jungs. Wir haben dort vor einigen Monaten ein Grundstück gekauft, auf dem aktuell das Schulgebäude entsteht. Die Schule soll für Mädchen ab 14 sein, weil das ein entscheidendes Alter ist, in dem junge Frauen die Möglichkeit bekommen müssen, auf Bildung zu setzen. Eine gute Schul- und Ausbildung sorgen dafür, dass Mädchen und junge Frauen nicht in eine Abwärtsspirale geraten und von Männern abhängig werden. Sie können sich mit einer guten Ausbildung selber ein besseres Leben ermöglichen und sind nicht darauf angewiesen, viel zu jung zu heiraten und Kinder zu bekommen. Was mir als Koch natürlich trotzdem wichtig ist: In der Schule soll auch eine Küche zum Kochen entstehen, damit Mädchen unter anderem eine Kochausbildung machen können. Aber auch IT-Ausbildungen sollen möglich sein und das alles nach europäischen Standards. Das heißt, dass die Mädchen am Ende ihrer Schulzeit ein Zertifikat bekommen, das auch in Europa anerkannt wird und das ihnen den Weg zur Uni erleichtern soll."
Was muss sich deiner Meinung nach verändern, damit die Menschen in Afrika vor Ort ihre Potenziale ausschöpfen können?
Sarpong: "Afrika hat so viel Potential, da muss sich gar nicht so viel verändern wie immer alle denken. Die Menschen in Ghana und in ganz Afrika haben auf ihrem Kontinent alles, was sie zum Leben und Glücklichsein brauchen. Was uns fehlt, sind leider ehrliche Politiker. Afrika hat Bodenschätze, Sonne ohne Ende und ist in der Lage, den Menschen eine Lebensqualität zu bieten, wie man sie sonst kaum irgendwo auf der Welt findet. Der Schlüssel, damit die Menschen auch das volle Potenzial aus den Ressourcen vor Ort schöpfen können, ist auch hier Bildung, Bildung und nochmals Bildung."
Dank ihrer Teilnehmerinnen und Teilnehmer fördert die Deutsche Postcode Lotterie das von Moderatorin Marijke Amado unterstützte Projekt mit 25.000 Euro. Weitere Informationen zur RTL-Sendung 'Murmel Mania' finden Sie hier.